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Wann bzw. wo ist eine Taufe möglich?

In der Evangelischen Kirche ist es üblich, anlässlich einer Taufe einen Gottesdienst zu feiern. In vielen Gemeinden sind Taufen in einen "normalen" Sonntags-Gemeindegottesdienst mitaufgenommen - hier ist der Gedanke wichtig: Ein Mensch wird in eine Gemeinschaft hineingetauft und das wird an der konkreten Kirchengemeinde sichtbar.

Wird die Taufe im Sonntags-Gemeindegottesdienst gefeiert, so wird sie zumeist im Eingangsteil vor der Predigt durchgeführt (aber auch andere Reihenfolgen sind möglich, je nach Leitung des Gottesdienstes). Das Thema des Gottesdienstes kann die Taufe beinhalten, sich aber auch am Thema des Sonntags orientieren. Das entscheidet meist die Pfarrperson, die diesen Gottesdienst leitet. Der Vorteil an dieser Regelung: Es wird leicht, einen Termin zu finden. Gottesdiente werden meist wöchentlich oder zumindest 14-tägig gefeiert.

In Gemeinden, die regelmäßig Gottesdienste für Familien mit kleinen Kindern feiern, lassen sich Taufen auch in so einem Familiengottesdienst feiern - besonders attraktiv für Taufen mit vielen Kindern!

Wie im Gemeindegottesdienst ist hier die Taufe meist im Eingangsteil angesiedelt. Das Gottesdienstthema muss nicht zwangsläufig die Taufe sein. Spannend wird es bestimmt trotzdem!

Manche Gottesdienste werden explizit zum Anlass der Taufe gefeiert. Hier passt alles zusammen: Liedauswahl, Bibelverse, Ansprache, Fürbittengebet: Hier ist alles auf die Taufe zugeschnitten!

Bei diesen Gottesdiensten steht die Taufe ganz im Zentrum - Eingangsliturgie, Gebete, Lieder, kurze Ansprache werden um die Taufe bzw. Taufen herumplatziert, dass alles dramaturgisch sinnvoll ist.

Besondere Taufgottesdienste werden, wenn überhaupt vorgesehen, seltener gefeiert als normale Sonntagsgottesdienste - aber für viele lohnt es sich, auf einen solchen Termin zu warten. Hier lohnt es sich, in der Kirchengemeinde nachzufragen, ob solche Taufgottesdienste angeboten werden!

 

So kann eine Tauf(zeremoni)e ablaufen

Die Liste ist als Vorschlag zu verstehen: Die eigentliche Taufzeremonie beinhaltet viele dieser Elemente. Einige (wie die Taufhandlung und meistens auch die Taufkerze) sind überall zu finden, bei anderen ist es abhängig von Kirchengemeindetradition, persönlicher Theologie der Pfarrperson und Bedürfnissen der Tauffamilien.

Der Taufteil kann mit bestimmten, formelhaften Worten eingeleitet werden. Hierzu gibt es mehrere geeignete Optionen.

Eine Möglichkeit sind die Worte aus Jesaja 43,1:

"So spricht Gott zu dir, [Name], der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du gehörst zu mir!"

Hier wird der Täufling drei mal mit Wasser übergossen. Dazu werden die Worte gesprochen: Ich taufe dich auf den Namen des Vaters (Schwapp), des Sohnes (Schwapp) und des Heiligen Geistes (Schwapp). Die Wassermenge ist dabei nicht entscheidend - Wasser als Symbol bzw. Element der Taufe soll aber deutlich werden!

In vielen Gemeinden liegt ein kleines Handtuch am Taufbecken bereit ;-)

(Dies ist der Teil, der im Taufauftrag bei Matthäus 28 von Jesus so geboten wurde).

Nach der Taufe kann der Taufvers dem Täufling zugesprochen oder der Gemeinde verlesen werden - gern durch einen Taufpaten!

In vielen Gemeinden sind mit der Taufe auch persönliche Segensworte verbunden. Diese Worte werden meist mit einer Handauflegung verbunden: Die Pfarrerin oder der Pfarrer legt dazu eine oder beide Hände behutsam auf die Stirn / den Kopf des Täuflings und spricht dazu die Segensworte. 

Die Taufkerze wird (in der Regel an der Osterkerze) entzündet. Auch darin steckt viel Symbolgehalt!

  • Das Licht der Osterkerze erinnert daran, dass Gottes Liebe unauslöschbar für uns Menschen gilt. Das ist im Ostergeschehen deutlich geworden.
  • Jesus Christus hat gesprochen: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in Finsternis wandeln
  • Die Taufkerze kann zur Erinnerung an diese Bedeutungen, aber auch als Erinnerung an den persönlichen Zuspruch dieser Liebe und die anderen Bedeutungen der Taufe zuhause entzündet werden: Am Tauftag, aber auch in besonders dunklen oder sehr hellen Stunden.

Mehr zur Taufkerze gibt es hier.

Das Fürbittengebet sind Worte, die wir bittend an Gott richten.

Es gibt aber immer wieder auch andere Dinge, die laut ausgesprochen werden und dem Täufling mit auf den Lebensweg gegeben werden sollen: Persönliche Versprechen, Weisheiten etc.

Für solche Worte ist in vielen Taufzeremonien Platz! Genaueres kann mit der verantwortlichen Person im Taufgespräch abgestimmt werden.

Nicht erst seit der Tauf ist der Täufling Teil einer Gemeinschaft. Mit der Taufe kommt aber ein neues Element hinzu, für den oder die Pat*innen auch eine neue (Lebens-)aufgabe. Und zu irgendeinem Zeitpunkt erwachsen aus dem Getauftsein auch selbst Aufgaben - für alldies, aber auch das tägliche Leben mit allen Herausforderungen bitten wir am Ende der Taufzeremonie um Gottes Segen. Davon kann man nicht genug zugesprochen bekommen!

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